Mit 46 Reifenplatten um die halbe Welt – eine (Traum-) Reise für Don Bosco und zu sich selbst
Jakob Steinkuhl und Ernest Roig Campi machten ihren Traum wahr: Sie fuhren mit dem Fahrrad um die halbe Welt. Ihre Botschaft an junge Menschen ist: "Wenn ihr einen Traum habt, glaubt daran und lasst ihn Wirklichkeit werden." Auf dem Don Bosco Forum 2018 berichteten die beiden jungen Männer ausführlich vor 400 Gästen von ihrer abenteuerlichen Reise nach Vietnam und zu sich selbst.
Von einer abenteuerlichen Reise nach Vietnam - und zu sich selbst
Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen: Sponsoren finden, Ausrüstung zusam-men stellen, Routen festlegen. Damit genügend Geld zusammen kam, nahmen beide neben der Ausbildung noch Zweitjobs an. „Das war anstrengend und hart, aber die Reise mit ihren eindringlichen Erlebnissen und der großartigen Gastfreundschaft der Menschen auf der gesamten Route hat uns mehr als entschädigt“, resümierte Jakob die 13-monatige Fahrt. Unterwegs besuchten sie Don Bosco Einrichtungen, übergaben insgesamt 3.500 Euro Spendengelder und unterstützten die Teams vor Ort. Gefährliche Begegnungen mit Bären, schlechte Straßenverhältnisse, Wetterkapriolen und Visaprobleme waren neben 46 Reifenpannen auch Teil der Wirklichkeit.Von der Kindersoldatin zur Studentin
Einen ganz anderen Traum, den Traum vom „normalen Leben“, träumt die 20-jährige Claudia (Name geändert). Mit 16 Jahren schloss sich die damalige Schülerin aus armen Verhältnissen in Kolumbien einer Guerillagruppe an, war Teil des Bürgerkriegs. Nach 15 Monaten wurde sie von der Armee verhaftet und in die Obhut des Jugendamtes übergeben. So fand sie den Weg zu Don Bosco in Medellín, wo sie die verlorene Schulzeit nachholen konnte und heute Gesund-heitsmanagement studiert. „Die Zeit bei der Guerilla wird immer ein Teil von mir bleiben. Aber dank der Hilfe von Don Bosco konnte ich das Erlebte überwinden und meinen Traum von einem Studium verwirklichen“, erzählte die junge Frau mit strahlendem Lächeln. Noch heute leben 126 Mädchen und Jungen, die während des Bürgerkriegs bei bewaffneten Gruppen aktiv waren, in der Obhut der Salesianer Don Boscos. In der Ciudad Don Bosco werden sie psychologisch betreut, schulisch gefördert und nach Möglichkeit in ihre Familien wieder eingegliedert.„Wie kann aus Träumen Wirklichkeit werden? Jakob und Ernest, die für mehr Menschlichkeit eintreten, oder Claudia, die als ehemalige Kindersoldatin ihren Traum vom Studium lebt, unsere vielen Volontäre, die weltweit einen Friedens-dienst leisten – sie alle sind Botschafter und unsere Hoffnung. Denn Jugendliche in ihren Rechten bestärken und sie damit zu Verfechtern von Frieden und Gerechtigkeit werden zu lassen, das ist unser Anliegen“, erklärte Dr. Nelson Penedo, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Bonn.
Kindern eine Stimme geben, damit sie für sich sprechen können
So wie Pater Joy Nedumparambil SDB aus Bangalore. In Indien sind Kinderar-beit, Kindesmissbrauch, Zwangsverheiratung und Diskriminierung immer noch trauriger Alltag. Vor allem Mädchen werden stark benachteiligt. Einer, der sich dagegen stemmt und den Kindern eine Stimme gibt, ist Pater Joy. Mit seinem Kinderrechteprogramm CREAM erreicht er die Kinder und auch die Erwachsenen gleichermaßen. So wurden bislang 75.000 Kinder in 450 Schulen über ihre Rechte aufgeklärt (und wie sie dafür einstehen können) oder 450 Kinderrechts-clubs gegründet. Aber auch mehr als 900 Lehrer stattlicher Schulen wurden darin ausgebildet, Kinderrechte an ihren Schulen zu respektieren und zu etablieren.„Das Don Bosco Forum vereinigt als Familienfest der besonderen Art auf der einen Seite die Fröhlichkeit und das Feiern und auf der anderen Seite die ernst-hafte und emotionale Auseinandersetzung mit den Problemen von Kindern und Jugendlichen weltweit“, fasste Martin Wilde, Geschäftsführer von Don Bosco Mondo das Anliegen des jährlich stattfindenden Treffens der Engagierten im Geiste Don Boscos zusammen.