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Nordkorea droht akute Nahrungsmittelkrise

Alles deute darauf hin, dass Nordkorea vor einer neuen schweren Ernährungskrise steht, warnt Mission East-Geschäftsführer Kim Hartzner nach seinem Besuch des weitgehend isolierten Landes. Die Folgen werden die Einwohner hart treffen, da 40 Prozent der Bevölkerung - etwa 10 Millionen Menschen - bereits jetzt chronisch unterernährt seien, so der Geschäftsführer der Hilfs- und Entwicklungsorganisation Mission East Deutschland. Wirksame Hilfe könne nur aus dem Ausland kommen. 

Die Hitzewelle des Sommers hat in Nordkorea den Mais auf den Feldern in vielen Gebieten verdorren lassen, erzählt Hartzner nach seiner Rückkehr. "Ich habe Maiskolben gesehen, die nur auf ein Zehntel der Größe gewachsen sind, die sie haben sollten. Ich habe in den Augen der Bauern Sorge gesehen. Mais deckt zwischen 30 und 50 Prozent ihres Nahrungsmittelbedarfs ab".
Laut UN Angaben seien 10 Millionen Nordkoreaner anfällig für Krankheiten und von humanitärer Hilfe abhängig. Rund 55.000 Kinder unter fünf Jahren seien stark unternährt, beklagt der ausgebildete Arzt Kim Hartzner. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und müssten Wasser aus Flüssen und Teichen sammeln. Dies mache sie krank und anfällig für Durchfall und wasserbedingte Krankheiten. Nur etwa die Hälfte der Schulen verfüge über fließend Wasser, berichtet der NGO-Chef.

Mission East tut vor Ort, was möglich ist - braucht aber dringend Unterstützung 

Mission East versucht die Wasserversorgung für Hunderte von Familien und Kindern zu sichern: "Ich habe alle Systeme gesehen, für die wir bezahlt haben. Sie funktionieren und werden gut gewartet", so Hartzner. Das bedeute, dass man auch in dem politisch isolierten und schwer zugänglichen Land wirksam Hilfe leisten kann. Die lokalen Behörden seien meist effiziente und vertrauenswürdige Partner. "Glücklicherweise haben wir sauberes Wasser für 400 Familien gewährleisten können", so Hartzner. Mission East liefert außerdem Materialien für den Bau von Gewächshäusern und die Installation von Sonnenschutzschirmen auf den Feldern. "Wir brauchen jetzt dringend Hilfe, auch aus Deutschland!", sagt Kim Hartzner. Derzeit bestehe vor allem Bedarf an Nahrungsmittelhilfe für die am meisten gefährdeten Gruppen, das heißt Kinder unter fünf Jahren, schwangere und stillende Frauen, ältere Menschen und Menschen, die bereits krank sind.

Hintergrund:

Kim Hartzner war in Begleitung von Agrar- und Entwicklungsexperten durch Nordkorea gereist. Er selber zum achten Mal. Vom 13. bis zum 22. August 2018 hatten sie mehrere Regionen Nordkoreas besucht, um sich ein Bild der Lage zu machen. Ziele waren unter anderem von Mission East durchgeführte Wasserversorgungs- und Landwirtschaftsprojekte in der Nordprovinz Hamgyong sowie Projekte im Süden des Landes in der Region Kangwon. Außerdem kam es zu Treffen mit staatlichen Akteuren und anderen Hilfsorganisationen in der Hauptstadt Pjöngjang. Mission East engagiert sich seit 2011 in den Bereichen Landwirtschaft und Wasserversorgung in Nordkorea. Sie ist eine der wenigen westlichen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, die überhaupt Zugang zu Nordkorea haben.


Mission East ist eine internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, die sich dafür einsetzt gefährdeten Bevölkerungsgruppen und Gemeinschaften durch verschiedenste Aktivitäten der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen, um Krisen zu überwinden und Fähigkeiten zur Selbsthilfe aufzubauen

Jana Goepel

Büroleiterin Berlin/Office Manager Berlin

Mission East Deutschland e.V.


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