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Neue Handreichung zur Integration von Kindern mit Fluchterfahrung

In den Berliner Kindertagesstätten werden seit 2015 vermehrt Kinder aus geflüchteten Familien aufgenommen. Dies stellt viele Einrichtungen vor neue Aufgaben und Herausforderungen. Sprachförderung, Eltern-Zusammenarbeit und der Austausch über unterschiedliche Erziehungskonzepte zählen dazu, ebenso wie das Wissen um die Wohn- und Lebenssituation von geflüchteten Familien, um den rechtlichen Status und mögliche Folgen traumatisierender Fluchterfahrungen.



Titelseite der Handreichung Berliner Modellkitas: Kultursensible Kita-Pädagogik
DWBO

04.06.2018

Als fachliche Unterstützung für Erzieherinnen und Erzieher entstand nun im Projekt der Berliner Modellkitas für die Integration und Inklusion von Kindern aus Familien mit Fluchterfahrung eine neue Handreichung mit dem Titel „Kultursensible Kita-Pädagogik. Praxiseinblicke sowie entwicklungspsychologische, sprachwissenschaftliche und rechtliche Aspekte“. Sie reflektiert in Praxisberichten und fachlichen Beiträgen die Erfahrungen der Berliner Modellkitas und enthält konkrete Praxisanregungen. Das Projekt, das seit Herbst 2016 durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert wird, bündelt und reflektiert über die Vernetzungsstelle des Verbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder der Diakonie Berlin-Brandenburg die Erfahrungen der acht Modelleinrichtungen unterschiedlicher Trägerschaft, um diese an die Praxikolleg*innen weiterzugeben. Die entstandene Handreichung der Diakonie ist ein Meilenstein im Projekt. Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) begleitete das Projekt fachlich und ist Mitherausgeberin.

Barbara Eschen, Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg: „Guter Wille allein reicht nicht. Die Modellkitas haben sich unglaublich viel angeeignet, um Flüchtlingskindern mit allen anderen Kindern gerecht zu werden. Schön, wie offenherzig sie ihre Erfahrungen weitergeben. Zusammen mit den soliden Informationen zu Flüchtlingthemen ist die Handreichung im wahrsten Sinne eine Arbeitshilfe. Langristig ist dabei die Entwicklung einer offenen Gesellschaft ein wichtiges Ziel.“

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Das Projekt der Berliner Modellkitas wurde mit dem Ziel „Praxis berät Praxis“ initiiert. Einrichtungen, die bereits Erfahrungen mit der Integration und Inklusion von Kindern aus geflüchteten Familien haben, geben diese mithilfe von Konsultationsangeboten an andere Kitas weiter. Die Handreichung bettet die Praxiserfahrungen in aktuelle wissenschaftliche Überlegungen ein und gibt so neue Impulse für den fachlichen Austausch. Es ist eine sehr empfehlenswerte Fachlektüre für alle entstanden, denen die erfolgreiche Integration von Kindern aus geflüchteten Familien am Herzen liegt und die sich dafür im Kita-Alltag engagieren.“
Die Praxiseinblicke geben viele Beispiele, wie Integration gefördert werden kann. Dazu gehören aktive Netzwerke mit benachbarten Familienzentren, Unterkünften oder Beratungsstellen, Sprach- und Bildkarten oder unterstützende Videosequenzen zur Kommunikation mit den Eltern, Elterncafés oder interaktive Bilderbuchbetrachtungen mit den Kindern. Drei weitere Kapitel setzen sich unter anderem mit der Frage auseinander, was kulturelle Vielfalt im Kita-Alltag bedeutet: Wie lassen sich Missverständnisse, die etwa durch unterschiedliche
Erziehungskonzepte und kulturelle Normen entstehen, vermeiden? Wie wird in anderen Familienkulturen die Rolle von Erwachsenen und Kindern in der Erziehung gesehen? Wie kann der Spracherwerb gefördert werden, wenn kulturspezifische Sprachstile berücksichtigt werden? Um die Situation von Kindern und Familien mit Fluchterfahrung verstehen zu können, ist es auch erforderlich, etwas über ihre Lebenssituation und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu wissen. Deshalb werden auch die Abläufe im Asylverfahren, Aufenthaltsrechte nach Abschluss des Verfahrens und Sozialleistungen für geflüchtete Familien erklärt.
Der Landesverband der Diakonie für Berlin, Brandenburg und die schlesische Oberlausitz ist ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege, der in umfassender Weise Aufgaben des Staates im sozialen Bereich übernimmt. Insgesamt vertritt der Verband rund 420 selbstständige Träger der Diakonie mit ca. 1.600 Einrichtungen. Ob Altenhilfe und -pflege, Behindertenarbeit, Krankenhäuser, Kindertagesstätten, Jugendhilfen und Beratungsstellen – die Diakonie arbeitet für die Menschen. Insgesamt sind 52.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Zahlreiche Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit der Diakonie.
Susanne Gonswa
Gonswa.S@dwbo.de

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